Jahrzehntelang verschollene Aufnahmen entdeckt!

 

Bei Recherchetätigkeiten im Keller des Wiener Funkhauses ist Krimiautor Johann Allacher auf sensationelle Aufnahmen aus den 1970er-Jahren gestoßen:

Eigentlich wollte der Schriftsteller bei seinem Besuch im Wiener Funkhaus nur Schauplätze für seinen neuen Krimi WIENER BLUES erforschen. Doch das Platten-Archiv in den Untergeschoßen des Gebäudes in der Argentinierstraße übte eine derartige Faszination auf ihn aus, dass er darin zu stöbern begann. Was er dabei zu Tage förderte, brachte auch die altgedienten Musikredakteure des ORF zum staunen. Allacher wird in den kommenden Tagen näher über seinen Fund berichten.

Von Zeitzeugen zum Kult Song erklärt, von Sammlern verzweifelt gesucht:

Die erste und einzige Single der VELVET SHADES (1975)

WER sind die VELVET SHADES?
Es sind nur wenig Informationen zu der Wiener Band zu finden. Hier der Eintrag auf WIKIPEDIA:

 

     WIKIPEDIA - Velvet Shades  

      Velvet Shades war eine österreichische Rockband, die von 1971 bis 1977 existierte.

 
     Geschichte  [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 

      Die Velvet Shades wurden 1971 von Konrad Zauner, Andreas Cejka und Richard Müller als Schülerband in Wien gegründet. Drei     
      Jahre später wagte die Band den Schritt ins Profilager.

      Überdurchschnittlich hohe Verkaufszahlen ihrer 1975 in Eigenregie produzierten Single Boogie Street ebneten den Musikern einen    
      Plattenvertrag mit dem auf deutsche Rockbands [Krautrock] spezialisierten Label Bacillus Records. Der Erfolg blieb jedoch aus und  
      führte zur Auflösung der Gruppe 1977.  

      Durch ihre am Funk-Rock orientierten Kompositionen und die besonderen Qualitäten als Live-Act wird den Velvet Shades ein 
      enormer Einfluss auf die österreichische Musikszene der 1970er-Jahre attestiert.   

      2020 gelangte die Rockgruppe noch einmal in die Schlagzeilen, als ein Exemplar der vergriffenen LP Dancing In The Boogie Street
      um einen fünfstelligen Euro-Betrag auf einer Online-Plattform angeboten wurde.

 

    Besetzung   [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

      In ihrer erfolgreichsten Phase bestand die Formation aus:

      ·         Konrad "Konny" Zauner   -   Gesang, Gitarre

      ·         Andreas "Jay" Cejka   -   Gitarre, Gesang

      ·         Richard Müller   -   Keyboards

      ·         Georg "Schurli" Horvath   -   Bass

      ·         Gerd Steinmann   -   Schlagzeug

 

     Diskografie   [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

       Alben  [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

              1977: Dancing In The Boogie Street
          Singles 
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1975: Boogie Street (c/w Rock'n'Roll Preacher)

  •   Einzelnachweise   [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

               Wiener Blues; Emons, 12. März 2020

  1.    Weblinks   [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]            
         Velvet Shades 

 

CLASSIC ROCK hat Johann Allacher zum Interview gebeten.

Hier die ersten Auszüge: 

   CLASSIC ROCK: Wer sind die "Velvet Shades"?
   JOHANN ALLACHER: Eine Wiener Roc
kband aus der ersten Hälfte der Siebzigerjahre, die das künstlerische
        Vakuum ausfüllte, das durch die Auflösung von "Gipsy Love", der Formation um Karl Ratzer und Peter
        Wolf, in der Stadt entstanden ist.

   CLASSIC ROCK: Lassen sich die "Velvet Shades" mit "Gipsy Love" vergleichen?

   JOHANN ALLACHER: Qualitativ ja, auch wenn die "Velvet Shades" sich mehr am amerikanischen Soul  
        und Funk orientierten. Von der öffentlichen Wahrnehmung her konnten die "Shades" jedoch zu keiner   
        Zeit mit ihren Vorbilder mithalten und kamen über den Status eines hochgehandelten Insider-Tipps nie 
        hinaus. Schuld daran war vor allem die Orientierung auf den deutschen Markt, der durch die  auf- 
        kommende Krautrock-Bewegung zwar bessere Auftritts- und Verdienst-Möglichkeiten für progressive
        Rockbands bot, es durch die vermehrte Konkurrenz aber auch schwieriger machte, sich durchzusetzen.  
   CLASSIC ROCK: Dennoch führt der Name der Band auch 45 Jahre nach ihrem Ende noch immer zu
        begeisterten Reaktionen jener, die sich noch an einen der Auftritte erinnern können. Woran liegt das?

   JOHANN ALLACHER: Die "Velvet Shades" sind schlicht die beste Wiener Live-Band der 70er gewesen. 
        Das Konzert in der besetzten Schlachthof-Arena gilt noch heute als eine der Sternstunden
        österreichischer Rockmusik. Ähnlich wie Falcos Auftritt beim Donauinselfest.  

   CLASSIC ROCK: Gibt es davon Tondokumente?

   JOHANN ALLACHER:  Leider nein. Die Musik der original "Velvet Shades" ist nur auf einer
         einzigen Single festgehalten worden, die zudem über viele Jahrzehnte als vergriffen gegolten hat. 

   CLASSIC ROCK: Jetzt ist ein Exemplar wieder aufgetaucht. Mit den Songs BOOGIE STREET und
         ROCK'N'ROLL PREACHER. Wie kam es dazu?

   JOHANN ALLACHER: Im Zuge von Recherchen für mein aktuelles Buch WIENER BLUES durfte ich das
         Archiv im Wiener Funkhaus in Augenschein nehmen. Ich habe die Gelegenheit dazu benutzt, auch ein
         wenig bei den Platten zu stöbern. Dabei bin ich auf die Single gestoßen.

   CLASSIC ROCK: Haben Sie bewusst nach BOOGIE STREET Ausschau gehalten?

   JOHANN ALLACHER: Nein. Ich wollte eigentlich wissen, ob die 1967er Single WHITE LIGHT/WHITE
         HEAT  der US-Band VELVET UNDERGROUND  im Archiv zu finden ist. Dabei bin ich auf die 
         österreichische Produktion aus dem Jahr 1975 gestoßen.

   CLASSIC ROCK: Was haben Sie mit Ihrem Fund gemacht?

   JOHANN ALLACHER: Zunächst in die Musikredaktion von Radio Wien gebracht. In weiterer Folge habe ich
         die Rechte zu den zwei Songs abgeklärt und tatsächlich die Erlaubnis erhalten, BOOGIE STREET
         wiederveröffentlichen zu dürfen.

   CLASSIC ROCK: Als Vinyl-Single?

   JOHANN ALLACHER: Vorerst nur als Download und limitierte CD, die mit meinem neuen Buch erscheinen
         wird. An einer remasterten Neuauflage beider Songs im Original-Cover arbeite ich noch.

   CLASSIC ROCK: Wann ist mit der Veröffentlichung von BOOGIE STREET zu rechnen?

   JOHANN ALLACHER: Am 12. März 2020 - gemeinsam mit WIENER BLUES, meinem dritten Krimi.

   CLASSIC ROCK: Danke für das Gespräch.